Der Grabstein

“Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte.” – Heinrich Heine

Seit alters ist der Grabstein oder das Grabmal ein Ausdruck der Totenverehrung. Die ältesten Zeugnisse der Menschheit sind Grabmale, beispielsweise die Pyramiden. In einem Grabmal drückt sich die gesellschaftliche Stellung einer Person aus. Auf den Friedhöfen des 19. Jahrhunderts ließen sich Familien mit Geld und Prestige repräsentative Gräber und teure Mausoleen errichten. Das ist heute nicht anders: ein Grabmal ist noch immer ein Privileg, das nicht bei allen Grabarten möglich ist. Allerdings kann ein Grabmal mit einfachen Mitteln auch selbst hergestellt werden, wie ich unten zeige.

Manche Grabsteine erzählen eine Geschichte über das Leben oder die Essenz der Toten. Neben Namen und Lebensdaten können darauf auch die Unterschrift, der Herkunftsort, der Beruf, religiöse Zitate, Wünsche oder das Lebensmotto der Toten eingraviert sein. Es muss nicht der volle Name auf dem Grabmal angegeben sein. Es kann dort auch nur der Vorname oder ein Kosename stehen.

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Auch jenseits der Worte spricht das Grabmal: Das Material kann Stein, Holz, Metall, Glas oder deren Kombinationen sein. Persönliche Gegenstände, Klangspiele, Insektenhotels oder Vogeltränken können darin integriert sein.

Hier stelle ich gute Bildhauer_innen vor, die sich auf die Biografie der Toten einlassen. 

Marmorgrabstein Grabmal    

Marian ist fünf Jahre alt geworden. Wie seine Großeltern Ina und Reinhold hat er seinen Vornamen auf dem Grabstein selbst geschrieben.

Viele Berliner Friedhöfe bieten außerdem Grabpatenschaften an. Vom Verfall bedrohte Grabmale werden durch eine Grabpatenschaft wiederhergestellt. Mehr Informationen gibt es bei der Stiftung historische Friedhöfe. In dem virtuellen Katalog Berliner Grabmale retten kann man sich die Früchte der Grabpatenschaft ansehen.

Den Grabstein selbst machen

Ein gekaufter Grabstein kostet zu Recht viel Geld. Deswegen möchte ich zeigen, dass es auch Alternativen gibt. Es ist beispielsweise möglich, einen Findling im Wald zu suchen und ihn selbst anzumalen. Auch der Ziegelstein im quadratischen Format oder das Holzkreuz sind preisgünstige Alternativen.

In der Regel müssen die Grabsteine von der jeweiligen Friedhofsverwaltung genehmigt werden. Jeder Friedhof hat hier andere Auflagen, deswegen ist es wichtig, im Vorfeld abzuklären, was möglich ist.

 

 

 

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