Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis.
—Johann Wolfgang von Goethe
Wer möchte, kann bei der Einäscherung im Krematorium dabei zu sein. Man darf den letzten körperlichen Schritt des Verstorbenen begleiten und sehen, wie der Sarg in den Ofen einfährt und verbrennt.
In Berlin gibt es zwei große Krematorien, nämlich das Krematorium Ruhleben (Berlin-West) und das Krematorium Baumschulenweg (Berlin-Ost). Wir arbeiten lieber mit zwei kleineren Krematorien zusammen, nämlich mit dem Krematorium in Hennigsdorf und dem sehr schönen Jugendstil-Krematorium in Brandenburg an der Havel. Beide garantieren, dass die Verstorbenen nach der vorgeschriebenen zweiten Leichenschau wieder so hergerichtet werden, wie wir sie abgegeben haben: vollständig angezogen und in einer bequemen Lage im Sarg. Alle Krematorien verpflichten sich dazu, die Verstorbenen einzeln einzuäschern und jeder Person die richtige Asche zuzuordnen. Dies gewährleisten Drehplatten im Ofen.


Ein Abschied vom toten Körper oder eine Trauerfeier kann auch im Krematorium stattfinden. In einem separaten Raum darf der Sarg noch einmal geöffnet werden, er kann aber auch geschlossen bleiben.
Im Anschluss an die Verabschiedung gehen alle, die wollen, mit zum Ofen. Es kann gut tun, selbst Hand anzulegen und den Sarg mit mehreren Menschen zu tragen. Wenn alle bereit sind, drückt eine Zugehörige den Startknopf. Dann setzt sich die Maschinerie in Bewegung, der Sarg wird emporgehoben, die Ofenklappe geht auf. Man spürt die Hitze und der Sarg fährt ins Feuer. Dort wird der Verstorbene von seinem Körper befreit und ein Großteil seiner Moleküle wird der Atmosphäre übergegeben. Der Verbrennungsvorgang dauert etwa eineinhalb Stunden, danach muss die Asche noch abkühlen. Anschließend werden die Knochenrückstände gemahlen und in die sogenannte Aschekapsel gefüllt. Während dieses Vorgangs sitzen viele Zugehörige noch eine Weile zusammen oder stärken sich bei Kaffee und Kuchen im Nebenraum.
Unsere Aufgabe:
Wir kümmern uns um den logistischen Ablauf, nämlich die Anmeldung der Einäscherung, den Transport des Sarges zum Krematorium, die Terminierung der zweiten Leichenschau und die Rückführung der Aschekapsel. Wenn Zugehörige bei der Einäscherung dabei sein wollen, begleiten wir sie. Wir unterstützen sie beim Abschied vom toten Körper oder bei einer Trauerfeier und treffen die zeitliche Absprache mit den Mitarbeiter*innen. Auch nach der Zeremonie sind wir für die Zugehörigen da und achten darauf, dass sie gut und sicher nach Hause kommen.



